Johannes Frühmann

Die Frage nach gutem Fortschritt, was dieser ist und wie wir ihn erreichen beschäftigt uns schon seit jeher.

Von Johannes Frühmann

Ob es tatsächlich immer ein Fortschritt ist, mehr Umsatz, mehr Team und mehr Gewinn zu haben, will ich hier nicht genauer erörtern. Eines lässt sich aber klar sagen: Bislang können wir unseren Kunden durch ein größeres und gut eingespieltes Team definitiv mehr Nutzen bieten. Unser Wert entsteht als Teamleistung. Das steht sinnbildlich für eine weit größere Entwicklung, denn der wichtigste evolutionäre Fortschritt des Homo Sapiens liegt in seiner Kooperation. Genauer: die Fähigkeit, flexibel in größeren Organisationen zusammenzuarbeiten und einander auch ohne persönliche Beziehung zu vertrauen. Eine Fähigkeit, die Pyramiden erbaut oder Menschen auf dem Mond landen ließ.

Doch unsere Fähigkeit, zu kooperieren, steht auf der Probe. Die Anforderungen unserer Zeit braucht essentielle Fortschritte, in der Art, wie wir zusammenarbeiten. Im Kleinen wie im Großen. Technisch sind die Möglichkeiten mit Smartphones, Apps, Bandbreiten und Plattformen vorhanden, aber nutzen wir sie auch intelligent? Auch an neuen Methoden mangelt es nicht. Innovative Unternehmen entwickeln zunehmend agile Formen der Organisation, um der steigenden Komplexität aktueller Aufgaben gewachsen zu sein.

Projektmanagementsysteme wie Scrum sind in der Kreativwirtschaft und darüber hinaus schon in vielen Organisationen angekommen. In Zeiten globaler Herausforderungen (Klimawandel, Ressourcennutzung, Verteilungsgerechtigkeit, etc.) wäre das auch auf der politischen Ebene und der Art, wie wir Gesellschaft organisieren, mehr als nur spannend. Mit dem Denken gestern, werden wir die Probleme von heute und schon gar nicht die Herausforderungen von morgen lösen können. Und diese Herausforderungen werden weiter steigen. Der technische Fortschritt stellt unser gewohntes Menschenbild zunehmend in Frage.

In dem bemerkenswerten Buch „Homo Deus“ formuliert Yuval Noah Harari drei zentrale Fortschrittprojekte der Menschheit für das dritte Jahrtausend: Unsterblichkeit, Glück, Gottgleichheit. Vielleicht leiten uns diese Themen bereits mehr, als man im ersten Moment denken könnte. Wer will nicht gesund, lange und glücklich leben und die Grenzen des Menschenmöglichen zumindest ein Stück weit verschieben? Bleibt letztlich die Frage, wen wir auf dieser Fortschrittsreise mitnehmen. Denken wir dabei nur ans uns selbst, einen privilegierten Teil der Menschheit oder an den ganzen Planten mit all seinen Lebewesen?

Alles eine Frage der Kooperation.

Über den Autor: 

Johannes Frühmann ist Unternehmer und Berater für digitale Geschäftsmodelle. Als (Mit-)Inhaber entwickelt er derzeit die Agentur Cloudthinkn, die Weinlinie MOTIF und ein Heilpflanzen Erlebnisheft. Lehraufträge auf der Universität Graz und der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde / Berlin.

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