Von Barbara Coudenhove-Kalergi
Wer nicht innovativ ist, ist nicht vorne dabei. Das führt im schlimmsten Fall zur Innovation als Selbstzweck – und Innovationen als „Lösungen ohne Problem“, um Trendforscher Harry Gatterer zu zitieren. Daher ist es notwendig, sich auf die Grundintention von Innovation zu besinnen.
Wie der österreichische Ökonom Joseph A. Schumpeter gezeigt hat, ist die dauernde „Durchsetzung neuer Kombinationen“ die zentrale Eigenschaft jeder marktwirtschaftlichen Entwicklung. Sie zeichnet sich durch permanente Veränderung aus, sie ist Wandel, sie ist Innovation. Diese Veränderungen sind es, auf die wir mehr achten müssen. Denn es ist schwer vorstellbar, wie gesellschaftlicher Wohlstand und andere Ziele ohne Innovationen erreicht werden können. Sie sind wesentliche Basis wirtschaftlicher Prosperität, und Zukunftsprobleme wie der Klimawandel werden ohne neue Technologien und Praktiken nicht gelöst werden können.
Die These ist, dass wir heute vor ähnlich großen Herausforderungen stehen wie die Welt Ende des 19. Jahrhunderts, als im Zuge der Industrialisierung tiefe soziale Spaltung und Ungleichheit entstanden: Wir befinden uns mitten in der digitalen Revolution, die mit enormen Chancen und gewaltigen Herausforde- rungen verbunden ist. Viele ökologische und soziale Herausforderungen sind nicht gelöst. Umweltzerstö- rung, Energieversorgung, Ressourcenverbrauch, Ar- beitslosigkeit, Generationengerechtigkeit, Bildungs- armut, Integration sind nur einige davon. In diesem Zusammenhang gewinnt gesellschaftliche Innovation immer mehr an Bedeutung.
Gesellschaftliche Innovation – oder Social Innovation – als Begriff ist so schillernd wie vage und ruft Enthusiasten wie Skeptiker auf den Plan. Denn die moralische Aufladung des Begriffs „Social“ in Kombination mit der Strahlkraft des Begriffs „Innovation“ verschleiert mitunter die Anstrengungen, die bei der Einlösung der dahinterstehenden Versprechen und Erwartungen notwendig sind. Unter gesellschaftlicher Innovation wird alles subsumiert, was im Kontext eines guten Lebens für alle wünschenswert ist. Damit läuft der Begriff aber Gefahr, substanzlos zu bleiben (wie es übrigens mit dem Begriff Nachhaltigkeit bereits passiert ist).
Die Wissenschaft definiert Social Innovation anhand von drei Dimensionen: „Neuheit“: eine neue (oder wie- derentdeckte) Problemlösung für eine gesellschaftliche Herausforderung. „Intentionalität“: Die positive soziale Wirkung ist deklariertes Ziel einer gesellschaftlichen Vision und passiert nicht als Nebeneffekt. „Soziale In- teraktion“: Mehrere Akteure kooperieren, zum Beispiel klassische Unternehmen mit gemeinnützigen Organisationen. Das ist eine Kulturaufgabe, eine Haltung, ein neues – oder auch wiederentdecktes – Mindset.
In Österreich steckt das Thema zwar noch in den Kinderschuhen, aber das Kind hat zumindest schon laufen gelernt. Mehrere Akteure tummeln sich bereits von Social-Start-ups über Förderagenturen bis zu Impact-Investoren und Inkubatoren. Mit dem Social Entrepreneurship Network Austria hat sich nun auch eine Interessenvertretung gebildet. Wichtig ist, dass die Politik aufspringt und erkennt, dass wir nicht nur unternehmerische Menschen, sondern auch gesellschaftliche Innovatoren brauchen. Bleiben Sie dran! Da geht was!
Ohne Innovation ist alles Nichts
Von Barbara Coudenhove-Kalergi
Wer nicht innovativ ist, ist nicht vorne dabei. Das führt im schlimmsten Fall zur Innovation als Selbstzweck – und Innovationen als „Lösungen ohne Problem“, um Trendforscher Harry Gatterer zu zitieren. Daher ist es notwendig, sich auf die Grundintention von Innovation zu besinnen.
Wie der österreichische Ökonom Joseph A. Schumpeter gezeigt hat, ist die dauernde „Durchsetzung neuer Kombinationen“ die zentrale Eigenschaft jeder marktwirtschaftlichen Entwicklung. Sie zeichnet sich durch permanente Veränderung aus, sie ist Wandel, sie ist Innovation. Diese Veränderungen sind es, auf die wir mehr achten müssen. Denn es ist schwer vorstellbar, wie gesellschaftlicher Wohlstand und andere Ziele ohne Innovationen erreicht werden können. Sie sind wesentliche Basis wirtschaftlicher Prosperität, und Zukunftsprobleme wie der Klimawandel werden ohne neue Technologien und Praktiken nicht gelöst werden können.
Die These ist, dass wir heute vor ähnlich großen Herausforderungen stehen wie die Welt Ende des 19. Jahrhunderts, als im Zuge der Industrialisierung tiefe soziale Spaltung und Ungleichheit entstanden: Wir befinden uns mitten in der digitalen Revolution, die mit enormen Chancen und gewaltigen Herausforde- rungen verbunden ist. Viele ökologische und soziale Herausforderungen sind nicht gelöst. Umweltzerstö- rung, Energieversorgung, Ressourcenverbrauch, Ar- beitslosigkeit, Generationengerechtigkeit, Bildungs- armut, Integration sind nur einige davon. In diesem Zusammenhang gewinnt gesellschaftliche Innovation immer mehr an Bedeutung.
Gesellschaftliche Innovation – oder Social Innovation – als Begriff ist so schillernd wie vage und ruft Enthusiasten wie Skeptiker auf den Plan. Denn die moralische Aufladung des Begriffs „Social“ in Kombination mit der Strahlkraft des Begriffs „Innovation“ verschleiert mitunter die Anstrengungen, die bei der Einlösung der dahinterstehenden Versprechen und Erwartungen notwendig sind. Unter gesellschaftlicher Innovation wird alles subsumiert, was im Kontext eines guten Lebens für alle wünschenswert ist. Damit läuft der Begriff aber Gefahr, substanzlos zu bleiben (wie es übrigens mit dem Begriff Nachhaltigkeit bereits passiert ist).
Die Wissenschaft definiert Social Innovation anhand von drei Dimensionen: „Neuheit“: eine neue (oder wie- derentdeckte) Problemlösung für eine gesellschaftliche Herausforderung. „Intentionalität“: Die positive soziale Wirkung ist deklariertes Ziel einer gesellschaftlichen Vision und passiert nicht als Nebeneffekt. „Soziale In- teraktion“: Mehrere Akteure kooperieren, zum Beispiel klassische Unternehmen mit gemeinnützigen Organisationen. Das ist eine Kulturaufgabe, eine Haltung, ein neues – oder auch wiederentdecktes – Mindset.
In Österreich steckt das Thema zwar noch in den Kinderschuhen, aber das Kind hat zumindest schon laufen gelernt. Mehrere Akteure tummeln sich bereits von Social-Start-ups über Förderagenturen bis zu Impact-Investoren und Inkubatoren. Mit dem Social Entrepreneurship Network Austria hat sich nun auch eine Interessenvertretung gebildet. Wichtig ist, dass die Politik aufspringt und erkennt, dass wir nicht nur unternehmerische Menschen, sondern auch gesellschaftliche Innovatoren brauchen. Bleiben Sie dran! Da geht was!
Über die Autorin:
Barbara Coudenhove-Kalergi ist als Expertin für gesellschaftliche Innovation bei der Industriellenvereinigung für neue und innovative Zugänge und Politikgestaltung zu gesellschaftspolitischen Herausforderungen zuständig.
Was denkst Du? Teile Deine Gedanken und Erfahrungen mit der Wemorrow Community!