Raus aus dem Corona Virus Koma.

Der Corona Stillstand treibt ja alle möglichen Blüten. Nach dem Klopapier Run ist Hefe meist ausverkauft und Sauerteig Tutorials auf Youtube gefragt – was sich gegenseitig aufschaukeln könnte. 

Ich selbst habe mich seit dem Wochenende in geistige Teil- Quarantäne begeben und die klassische Berichterstattung ausgeblendet. Da foltere ich mich lieber mit Bauchmuskeltraining. 

Immerhin beruhigt mich das Wissen um die Funktionsweise der kaputten Medien, die jetzt langsam neue, kritische Perspektiven einnehmen werden, um ihre Einschaltquoten und Werbeeinnahmen hoch zu halten. Keep it spinning. Damit wird auch das Monopol auf die richtige Meinung auflösen, das sich verdächtig wenige Köpfe in den letzten Wochen sichern konnten. Die Angst ist das Kryptonit des offenen, vernunftbegabten Diskurses. 

Peter Sloterdijk hat die Zusammenfassung der Corona Krise schon längst treffend formuliert: „Tatsächlich ist der psychologische Großkörper, den wir Gesellschaft nennen, nichts anderes als eine von medial induzierten Stress-Themen in Schwingung versetzte Sorgengemeinschaft“. 

Was lange Jahre mit Terroristen und Flüchtlingswellen schon gut funktioniert hat, beginnt mit einem Killer-Virus so richtig gut zu flutschen. Oder anders gesagt: Da niest uns die Realität so richtig feucht in unser Gesicht einer angeblich pluralistischen Wissensgesellschaft. Und: Ich ertappe mich dabei, eine nüchterne, KI unterstützte Big-Data Welt herbei zu sehen (Dagegen hilft wiederum ein Filmabend mit dem Terminator). 

Und nun kommen wir zum Kern meiner freiwilligen Medien- Quarantäne. Wir müssen die Zeit nützen. Müssen aus dem Corona- Koma erwachen. Denn: Wir stehen vor einer fundamentalen Phase der schöpferischen Zerstörung, die Platz für neue Ideen macht. Die Corona Krise ist der Todesstoß der Ära der WohlstandsverwalterInnen die gerne Veränderung fordern — bei den Anderen. Anders gesagt: Die hohlen Wände dieser „Das haben wir immer schon so gemacht“ Fraktion stehen in Flammen und wir brauchen kein Wasser zum Löschen, sondern Pläne und Ressourcen zum Bauen der neuen Fundamente.

Das gilt vor allem für jene, die sich der Kreativwirtschaft zugeordnet fühlen. Wer aktuell nicht intensiv an neuen Geschäftsmodellen und Produkten arbeitet, der bäckt zu viel Brot. Und besonders entscheidend: Es ist die Zeit der Kooperationen, der neuen Kollektive und Netzwerke. Wir müssen von einer Wissensgesellschaft zu einer schöpferischen Gesellschaft springen, die gemeinsam schneller manifestiert, was längst in vielen Köpfen reif und notwendig ist. Auch wenn es noch nicht alle verstehen können.

Wo fangen wir an? Ich selbst telefoniere täglich mit 1-2 Bekannten, um Ideen zu diskutieren und Potentiale für Gemeinsames zu entdecken. Ich plane einen Podcast. Ich nutze den Mangel an Freiheit für den längst überfälligen Relaunch meines Mehrblick Studios und habe für Schumbeta neue, digitale Produkte finalisiert, die schon kommende Woche veröffentlicht werden. Und: Ich folge der so wichtigen Spur der persönlichen Berufung und widme mich dem “Life Design” der nächsten Jahre. 

Soviel ist schon heute klar: Mein Alltag wird nach diesem Shut-Down nicht mehr der Gleiche sein. Er wird besser sein — besser zu mir passen. Die Krise ist eine Chance. Bla bla bla. Aber: Das müssen wir so sehen, denn die Alternative ist für mich eben keine. 

Da geht was.

Und: Teilen vermehrt ♥

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Da geht was. Die provokant optimistische, Wirtschaftskolumne von Wemorrow Gründer & Präsident Hannes Offenbacher.

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