Das Event Design unserer Foren. Eine Frage der Haltung.

Welche Events lohnen sich noch? Brauchen wir noch mehr Informationen oder doch mehr Begegnung und Raum für schöpferische Zufälle? Hintergründe zum Event Design unserer neuen Foren und den 3 Regeln: No Pitches, No Problems, No Phones.

Energetisiert von den fantastisch anregenden Gesprächen bei unseren letzten Inspirativos haben wir gestern bei Wemorrow in Wien intensiv darüber diskutiert, welche Art des Inputs den größten Wert hat. Oder: Welchen inhaltlichen und strukturellen Rahmen brauchen unsere Sessions bei der The Best Place to Live (15.16.Mai, Bregenz) und A Future We Love (27,-28.Juni, Wien), damit wir unsere Zielsetzung, eine Delle im Universum zu hinterlassen, erreichen. Nach 15 Jahren Eventorganisation ist für uns klar, hier können wir (noch immer) einen massiven Unterschied machen und damit Mehrwert erzeugen. Müssen wir. Wollen wir. 

Zu Recht werden wir von potentiellen Partnern gefragt, was denn unser USP sei, den sie könnten ja jederzeit selbst einen Workshop mit Experten organisieren und es gäbe mehr Veranstaltungen, als man Zeit findet, um daran teilzunehmen. Es bleibt herausfordernd den energetischen Unterschied jemanden zu erklären, der noch nie bei uns war. Anders zu sein behauptet ja jeder in den schönen Marketing Sprüchen. Das kann man glauben, oder nicht.

Ein geschätzter Skeptiker zweifelte einmal daran, dass wir das lockere After-Work-Event Inspirativo erfolgreich mit dem trockenen Thema ESG Reporting verbinden können. Als er jedoch zugeben musste, dass es uns gelungen ist, eine entspannte Atmosphäre der Wertschätzung und Augenhöhe zu schaffen, war das für uns ein Grund, die imaginäre Prosecco-Flasche zu öffnen. Ebenso wenn eine Marketing Leiterin eines Partners meint, sie war überzeugt wir schaffen es nicht, herausragende Köpfe zum Leaders Circle zu bringen. Danach war sie begeistert und plant mit uns die nächsten gemeinsamen Aktivitäten. Grandios schön.

Das soll jetzt keine Lobhudelei sein, sondern ich frage mich dann oft, warum sind die meisten Events noch immer so, wie sie sind? Warum sind wir alle müde von den immer gleichen Formaten und dennoch gibt es sie? Und aus der Kritik heraus — wie können wir heute nochmals mehr alte Muster brechen, die in uns ja nichts bewegen und damit am Ziel vorbei gehen?

Wobei: Man muss vielleicht verstehen, dass es bei vielen Events nicht um die TeilnehmerInnen geht, sondern primär um die Veranstalter und Sponsoren. Die TeilnehmerInnen sind das Publikum, um die eigene Relevanz zu unterstreichen und zu klatschen, wenn man die glatten PR Hülsen bei der Podiumsdiskussion von sich gibt. Klar: Der Anspruch nach mehr entsteht nur dann, wenn man wirklich gute Gäste gewinnen und halten will. Also keine karriereorientierten Studierende in Anpassungsphase, thematische Laien mit Geltungsdrang oder Schnittchen- und AuftragsjägerInnen, die das Programm für das eigentliche Ziel erdulden.

Für unsere beiden Foren heißt das: Wir wollen keine Firmenpräsentationen, keine Startup Pitches und auch keine TED optimierten Speeches. 

Unser Ziel ist klar: Wir wollen inspirieren, provozieren und vernetzen, sodass neue Kooperationen und Projekte entstehen. Dazu müssen wir auch das Herz öffnen, anstatt nur den Kopf zu füllen. Deswegen wagen wir bei den Sessions einen klaren, herausfordernden Rahmen mit 4 Typen:

1) FIKTION (träumen)

Präsentation von positiven – möglichen – Zukunftsszenarien zur Entwicklung unseres Lebens- und Wirtschaftsraums und gemeinsame Entwicklung erster Überlegungen, was wir im Heute unternehmen können, um dort hin zu kommen.

2) DATEN (verstehen)

Präsentation von technologischen, biosphärischen oder gesellschaftlichen Entwicklungen anhand von Daten und Diskussion über ihre potenziell positiven Implikationen für die Zukunft, wir z.B. Rückkoppelungen auf andere Lebensbereiche.

3) MENSCHEN (handeln)

Vorstellung von neuen Methoden, (digitalen) Tools und Organisationsmodellen, mit denen wir in Organisationen und Unternehmen Klarheit, Agilität, Umsetzungsgeschwindigkeit und Resilienz erhöhen.

4) SINNE (spüren)

Verrückte und lustige Break-out Sessions, kreative Experimente und alles, woran wir nicht mal denken. Lasst es krachen.

In der Tradition der Barcamps, die uns in jungen Jahren wesentlichen prägten, sollen diese Sessions von den Teilnehmenden selbst gestaltet werden. Wir sehen hier für die Typen 1-3 vor allem kleine und mittlere Unternehmen mit Technologie-, Design- oder Forschungsschwerpunkt. Für Typ 4 freuen wir uns über verrückte Ideen aus der Freizeitbranche, der Coaching- und Kunstszene.

Es ist berechtigt zu fragen, warum man in die Gestaltung einer Session investieren sollte. Wir bieten zwar kein Honorar, dafür eine prominente Platzierung vor Ort, auf unserer Website und in unseren digitalen Kanälen — und damit Sichtbarkeit innerhalb der Wemorrow Community, die seit 2007 gewachsen ist. 

Heute zählt diese im deutschsprachigen Raum über 5.000 zukunftsorientierte Führungskräfte, Unternehmer*innen, Innovatoren und Kreative. Zusätzlich gibt es Tickets für Partner und die Möglichkeit vor Ort seine Technologien, Kompetenzen oder Projekte auszustellen. Am Ende ist es aber wohl mehr eine Frage der Haltung (wie es Gerhard Stübe beim Inspirativo so schön formulierte), sich austauschen und etwas beitragen zu wollen, damit wir eine grandiose Zukunft sichern. 

Head & Hearthunting

Wir wissen, wir haben einen großen Vorteil: Wir gestalten unsere Events so, wie wir sie selbst gerne hätten und dürfen dabei alles. Wir sind als kleiner und unabhängiger Think- & Do Tank sehr frei in unseren Entscheidungen und wir lieben es, Konventionen zu brechen und Neues zu wagen. Fortschritt ist eine Geisteshaltung.

Die Richtigen Menschen zum Event zu bringen, bleibt die Herausforderung #1. Derzeit scouten wir intensiv nach Köpfen, die allesamt selbst auf der Bühne etwas Substanzielles teilen könnten. Head & Hearthunting statt Werbeanzeigen. Das ist unser Anspruch. Kein Publikum das klatscht, sondern Menschen mit Weitblick, Ambition und Einfallsreichtum.

Darüber hinaus gilt: Wir fokussieren keine Probleme, sondern Potentiale und Lösungen. Und wir verzichten in diesen 2 Tage auf den teuflischen Reflex ständig das Smartphone in die Hand zu nehmen. Das schafft Raum für Zufälle und schont die kognitive Energie, die wir für den Austausch und das Weiterdenken brauchen. 

Gemeinsam mehr bewegen

Wen diese Zeilen bei Dir jetzt Energien freisetzen, dann tragt Euch in die Verteiler ein. Erzählt es weiter (jedes Posting ist Gold wert!). Gestaltet eine fetzige Session oder werdet mit Eurem Unternehmen ein Partner, der uns dabei unterstützt, diese Events zu einem schöpferischen Erdbeben zu formen. Für eine Zukunft, die wir wollen.

Da geht was.

PS: Danke unseren wunderbaren Hosts, dem Bregenzer Festspielhaus und dem ÖAMTC!

Links: 

Nicole Arnitz, Director & Head of Relations
Hannes Offenbacher, Curator & Head of Ventures

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